Texte mit Tiefe – emotionales Storytelling ist dein SEO-Erfolgsfaktor

15.05.2025

„SEO-Texte sind nicht kreativ. Sie sind langweilig."
„Wir schreiben für Google, nicht für Menschen."
„Keywords, Keywords, Keywords!"

Kennst du diese Gedanken? Ich habe sie schon oft genug gehört, vor allem von Geschäftsführern, die ihr Marketing selbst in die Hand nehmen. Meine Antwort darauf: „Kannst du gerne so sehen, ist aber leider ein ganz falscher Ansatz!"

Deshalb habe ich eine Mission: Als SEO-Strategin und Texterin möchte ich die Kluft zwischen vermeintlich trockener Suchmaschinenoptimierung und lebendigen Texten schließen. Also zeige ich dir jetzt, warum emotionales Storytelling dein entscheidender SEO-Erfolgsfaktor ist. Und wie du es konkret in deinen Texten umsetzt.

In der Suchmaschinenoptimierung geht es um den Menschen

SEO wirkt technisch. Analytisch. Zahlengetrieben. Doch vergessen wir dabei nicht das Wesentliche: den Menschen. Was nützt dir das beste Ranking bei Google, wenn dein Text nicht berührt? Wenn er nicht überzeugt? Aus Webbesuchern keine Kunden macht?

Genau. Nichts.

Google entwickelt seine Algorithmen stetig weiter – mit einem klaren Ziel: Die Suchmaschine will verstehen, welche Inhalte echten Mehrwert bieten. Verweildauer und Engagement werden zu entscheidenden SEO-Erfolgsfaktoren. Und genau diese Faktoren steigerst du durch greifbare Texte. Also durch optimierte Texte, die Erwartungen deines Publikums erfüllen und emotional im Kopf bleiben.

Merke dir: Wer für Menschen schreibt, überzeugt langfristig auch Google.

Außerdem wichtig: Die klassischen SEO-Stellschrauben wie Keywords, interne Verlinkungen, optimierte Überschriftenstruktur etc. dürfen natürlich trotzdem nicht fehlen! SEO ohne Storytelling funktioniert heutzutage nicht mehr. Andersherum führt es aber auch zu keinem Erfolg. In diesem Text möchte ich aber nicht von Keywords usw. schreiben – das hat bspw. Lina Kolitsch im Gastartikel bereits gemacht.

Menschen binden sich an Emotionen

Wenn du Inhalte liest, bewertest du sie nie rein rational. Vielmehr fragt dein Gehirn unbewusst: Was macht das mit mir? Emotionen sind dabei dein stärkster Anker.

Schreibe, wie bei Freude die ganze Brust kribbelt.

Wie die kühle Winterluft meine Lungen dehnt.

Wie der Duft von Punsch in die Nase kriecht – fruchtig & warm.

Emotionen erzeugen Nähe. Daniel Kahnemann hat dies in seinem Werk „Schnelles Denken, langsames Denken" wissenschaftlich untermauert: Unser System 1 (das schnelle, intuitive Denken) reagiert unmittelbar auf emotionale Reize, bevor das analytische System 2 (das langsame, bewusste Denken) überhaupt in Gang kommt. Die emotionale Erstreaktion fällt Entscheidungen. Das analytische System 2 begründet Entscheidungen. Beim Verkaufen unserer Dienstleistungen wollen wir, dass unsere Zielgruppe schnell und intuitiv entscheidet. Das analytische System 2 hält sie von einer Entscheidung ab. Wenn wir online Texte schreiben, wollen wir also verhindern, dass das analytische System 2 aktiviert wird.

Daniel Kahneman – Schnelles Denken, langsames Denken (Quelle: https://www.amazon.de/Schnelles-Denken-langsames-Daniel-Kahneman/dp/3328100342)
Daniel Kahneman – Schnelles Denken, langsames Denken (Quelle: https://www.amazon.de/Schnelles-Denken-langsames-Daniel-Kahneman/dp/3328100342)

In meinem Masterstudium der Sprachwissenschaften habe ich mich auf emotionale Sprachwirkung spezialisiert. Die Neurolinguistik zeigt: Je stärker ein Text körperliche Reaktionen simuliert – Herzklopfen, Kloß im Hals, Gänsehaut – desto tiefer verankert er sich im Gedächtnis. Wichtig dabei: Emotionen sind universelle körperliche Reaktionsmuster – Freude, Angst, Liebe. Gefühle stellen deren subjektive Interpretation dar – glücklich, hoffnungsvoll, erleichtert. Diese Unterscheidung ist zentral beim Storytelling. Wir wollen mit (positiven) Gefühlen spielen.

Emotionen sind Geschichten

So funktioniert Storytelling in wenigen Sätzen:

  1. Stories bleiben im Kopf. Du bleibst im Kopf.
  2. Geschichten simplifizieren. Du wirst greifbar.
  3. Deine Erfahrungen werden zu meinen Erfahrungen.
  4. Gleiche Erfahrungen verbinden.
  5. Emotionen belohnen Storytelling.
  6. Emotionen verkaufen.

Fakt ist, Storytelling wirkt. Und Emotionen binden – und gebundene Menschen klicken, lesen, kaufen.

Das heißt nicht, dass jeder Text überladene Adjektive braucht. Im Gegenteil: Die Grundlagen wirksamer Online-Texte basieren auf Klarheit und Präzision. Eine treffende Metapher erzeugt mehr Aufmerksamkeit als drei Absätze Erklärung.

Mache dafür das:

  1. Erzähle nah am Körper.
  2. Sprich die Sinnesorgane an.
  3. Setze ausgewählte Adjektive ein.
  4. Baue mit „aber" statt „und" Spannung auf.
  5. Nutze verschiedene Satzzeichen – sie setzen Akzente.

Lerne Storytelling: 3 Methoden des emotionalen Schreibens

So, jetzt weißt du, warum Suchmaschinenoptimierung allein nicht funktioniert. Doch wie kannst du deine Texte selbst kreativ und emotional aufwerten? Ich zeige es dir hier mithilfe dreier Methoden.

Kleine Notiz: Die folgenden drei Storytelling-Methoden bilden die Spitze des Eisbergs. SEO und Copywriting haben auch viel mit Psychologie zu tun. Am Ende macht also nicht nur Übung den Meister – sondern auch fachliches Wissen über Textstrategien.

Methode 1: Das klassische AIDA-Prinzip

Der Klassiker unter den Schreibmethoden: das AIDA-Modell. Funktioniert nicht nur bei Blogartikeln, sondern für jegliche Art von Text, bspw. auch für Social Media. AIDA steht für Attention, Interest, Desire, Action. Das Modell beschreibt vier emotionale Phasen, die ein wirkungsvoller Text durchlaufen sollte, um zu verkaufen:

  1. Attention: Aufmerksamkeit wecken mit einem packenden Einstieg oder einer provokanten These.
  2. Interest: Interesse halten durch relevante Facts, die persönliche Schmerzpunkte ansprechen.
  3. Desire: Wunsch auslösen, indem du zeigst, wie deine Dienstleistung den Alltag deines Publikums konkret verbessert.
  4. Action: Zur Handlung motivieren mit einem präzisen Call-to-Action, der die ausgelösten Emotionen aufgreift.

Nimm deine Leser an die Hand. Baue jeden Text nach diesem Prinzip auf, um sie über deine Website zu führen und bei dir zu kaufen.

AIDA angewendet auf Bewerbungen (Quelle: https://www.pipedrive.com/de/blog/aida-modell)
AIDA angewendet auf Bewerbungen (Quelle: https://www.pipedrive.com/de/blog/aida-modell)

Methode 2: Zielgruppen verstehen mit der GRIPS-Typologie

Die GRIPS-Typologie unterscheidet fünf psychologische Grundtypen im Marketing. Sie hilft dir, deine Texte mit Tiefe gezielt auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe zuzuschneiden.

  • Gefühlsbetonte Menschen lieben persönliche Geschichten, brauchen emotionale Sprache und Identifikation. Beispiel für Architekten: „Wie fühlt sich ein Raum an, der dich beim Heimkommen umarmt? Ein tiefer Atemzug und du weißt: Hier bin ich zu Hause."
  • Rationale Menschen wollen Fakten, eine klare Struktur und konkrete Kaufargumente. Beispiel für Coaches: „Mein ganzheitlicher Ansatz basiert auf Studien, die beweisen, dass x % an Menschen durch Routine mehr Glück im Alltag finden."
  • Idealistische Menschen reagieren auf Visionen, Werte und Überzeugungen. Beispiel für Gärtner: „Der eigene Garten ist nicht nur Ihre Heimat. Der eigene Garten ist die Zukunft der Bienen. Pflanzen Sie Blumen, deren Düfte euch alle anlockt."
  • Pragmatische Menschen wollen praktische Lösungen und einfache Anleitungen. Beispiel für Coaches: „Ich arbeite nach Methode xy, mit der ich Sie gezielt durch den Prozess 1, 2, 3 führe. Das Ergebnis? […]"
  • Sicherheitsorientierte Menschen schätzen Verlässlichkeit und Struktur und bewiesene Konzepte. Beispiel für Projektentwickler: „Über 40 erfolgreich abgeschlossene Projekte, termingerecht und budgettreu – mit 10-Jahres-Garantie auf alle Planungsleistungen."

Vielleicht ist es dir schon aufgefallen: Diese Typen lassen sich selten klar voneinander abgrenzen. Die meisten Menschen haben Merkmale verschiedener GRIPS-Typen. Daher gilt für deine SEO-Strategie: Je besser du deine Zielgruppe kennst, desto eher erreichen deine Texte ihre Bedürfnisse.

Die GRIPS-Typologie (Quelle: https://www.marktforschung.de/marktforschung/a/matchmaker-teil-1-endlich-eine-umsetzbare-typologie/)
Die GRIPS-Typologie (Quelle: https://www.marktforschung.de/marktforschung/a/matchmaker-teil-1-endlich-eine-umsetzbare-typologie/)

Methode 3: Nutze das Feelings Wheel

Bunt und informativ: das Feelings Wheel. Das „Tool" hat einen psychologischen Hintergrund und kommt aus dem Bereich der Selbstreflexion. Überragend nützlich fürs Storytelling lernen! Es zeigt dir, wie sich Grundemotionen (z. B. Freude, Angst, Wut) in feinere Gefühle aufschlüsseln lassen.

Gerade beim Schreiben von Texten mit Tiefe hilft dir das Wheel, Emotionen und Gefühle genau zu benennen. Statt pauschal „begeistert" zu schreiben, kannst du z. B. „verwundert", „inspiriert" oder „erfüllt" wählen – je nach der spezifischen Wirkung, die du bei deinem Publikum erzeugen möchtest. Ein Gartengestalter, der von „beruhigenden Wasserspielen", „erfrischenden Schattenbereichen" und „einladenden Sitzplätzen" schreibt, trifft nicht nur emotionale Grundlagen, sondern auch vielfältige Suchintentionen.

Das Feelings-Wheel (Quelle: https://www.calm.com/blog/the-feelings-wheel)
Das Feelings-Wheel (Quelle: https://www.calm.com/blog/the-feelings-wheel)

Zusammengefasst: So schreibst du Texte mit Tiefe

Was macht eine Geschichte stark? Und wie lassen sich diese Prinzipien in SEO-Texte übertragen? Hier sind fünf entscheidende Merkmale, die Texte mit Tiefe auszeichnen – für Inhalte, die berühren und performen:

  1. Relevante Hauptfigur: Leser:innen müssen sich in der „Heldin“ deiner Texte wiederfinden. Identifikation stiften.
  2. Konflikt oder Problem: Jede gute Story braucht Reibung. Zeige, wo ein echtes Problem liegt – z. B. der Frust über unpersönliches SEO. Nur wer das Problem spürt, erkennt auch den Wert der Lösung.
  3. Emotionale Wendepunkte: Gute Texte sind keine linearen Erklärungen. Zeige Entwicklung, Wandel oder Erkenntnis – das erzeugt Spannung und involviert.
  4. Körperliche Sprache: Wie fühlt sich das Problem an? Erzeuge Bilder und nutze den eigenen Körper: Herzklopfen, Druck auf der Brust, tiefe Erleichterung. Das verstärkt die emotionale Wirkung und bleibt im Gedächtnis.
  5. Klare Botschaft oder Lösung: Jeder Text braucht ein Ziel. Führe deine Leser:innen zu einer klaren Lösung, einem Aha-Moment oder einem konkreten nächsten Schritt. Das kann ein Produkt, ein Abo für deinen Newsletter oder das Lesen eines Blogartikels sein.

Diese Merkmale lassen sich auf jede Textform anwenden – ob im Blog, Newsletter oder auf der Website. Sie helfen dabei, Emotionen und Storytelling Methoden gezielt einzusetzen, ohne den SEO-Fokus aus den Augen zu verlieren.

Was bewirken Emotionen & Storytelling nun für SEO?

Emotionales Storytelling macht Inhalte menschlich – und genau das belohnt auch Google. Die Storytelling-Techniken, die ich dir hier gezeigt habe, steigern die Verweildauer deiner Webbesucher, fördern die Interaktion und sorgen für Identifikation. Sie verwandeln SEO-Texte von technischer Pflicht in menschliches Marketing mit Wirkung.

Wer heute bei Google sichtbar sein will, muss mehr bieten als Keywords & Co.: Texte mit Tiefe sind der entscheidende SEO-Erfolgsfaktor.

Du möchtest deinen nächsten Blogartikel abgeben und schauen, was aus deinen Ideen entstehen kann? Melde dich bei mir! Ich bin deine SEO-Strategin und Copywriterin, die es liebt, kreativ und strategisch mit Worten zu spielen. Du möchtest deine Texte selbst in der Hand behalten, jemanden an der Seite haben, der dich berät, wie es geht? Melde dich bei Allegra!

FAQ

Was ist Storytelling im Marketing?

Wortwörtlich übersetzt bedeutet Storytelling: Geschichten erzählen. Doch im Marketing geht es weniger darum, deine Leistungen in Romane zu verpacken – sondern eher darum, durch Emotionen in Texten Identifikation und Verbindung zwischen dir und deiner Zielgruppe zu schaffen.

Wie erzähle ich gute Geschichten im Unternehmen?

Dafür gibt es verschiedene Methoden, und jeder Texter hat seine eigene Art und Weise, Geschichten im Marketing einzuarbeiten. Nutze bspw. Metaphern oder Vergleiche. Auch Alliterationen sind verspielt und ziehen in Texten Aufmerksamkeit auf sich. Methoden wie das AIDA-Modell, die GRIPS-Typologie oder das Feelings Wheel zeigen dir konkret, wie du Geschichten erzählen bzw. aufbauen kannst. Am Ende ist’s wie bei fast allem: Übungssache.

Warum sollte Storytelling eine zentrale Rolle im Marketing spielen?

Niemand liest gerne lange Texte, die trockene Fakten vermitteln. Auch, wenn es sich um Verkaufsargumentation für deine Dienstleistungen handelt. Storytelling lockert das Ganze etwas auf. Packe Fakten oder Argumente in nachvollziehbare Aussagen. Schreibe mit potenziellen Kunden auf Augenhöhe. Sei nahbar, nicht distanziert. Dann verkaufst du, weil Menschen mit DIR zusammenarbeiten möchten. Das ist besonders dann wichtig, wenn die Konkurrenz groß ist und Leistungen sich ähnlich sind. Wie kannst du dann überzeugen? Nein, nicht mit einem günstigeren Preis. Sondern mit Sympathie und Menschlichkeit!

SEO-Texterin & Content-Strategin Marla Bachert

Über die Autorin

Marlas Mission? Content schaffen, der Menschen berührt, informiert und gleichzeitig verkauft. Denn manchmal braucht es eben beides: Gefühl und Strategie. Als Content-Strategin und Texterin für alles rund um Home & Living schafft Marla Bachert genau das, was Du jetzt brauchst: Content mit Cozy-Faktor. SEO-stark. Herzensnah. Unverwechselbar.

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